Der Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück ab 9:00 Uhr. Ab ca. 9:15 Uhr kamen die ersten Gäste an.
Für Viele sollte dieser Tag einem großen Familientreffen ähneln. Der Älteste der angereisten Nachfahren war Herr Bert Woudstra, der auch noch einer der wenigen Zeitzeugen ist.
Über den Tag konnte ich viele anregende Gespräche mit den Nachfahren führen.
In einem der Gespräche teilte mir Frau Professorin Felice J. Dublon mit, dass sie ein Stipendium für junge Meudter Sportler ins Leben rufen möchte. Im Rahmen dieses Stipendiums soll jährlich ein Betrag i.H.v. 1.000,00 Dollar zur Verfügung gestellt werden.
Hierin ist die tiefe Verbundenheit der Meudter jüdischen Nachfahren zu unserem Ort und den Menschen zu erkennen.
Bewerbungen für ein solches Stipendium können von jungen Meudter Sportlern vorab formlos an die Ortsgemeinde gerichtet werden. Ich werde dann mit Frau Dublon einen Modus für die Vergabe des Stipendiums entwickeln.
Aus den Reihen der jüdischen Nachfahren wurde ergänzend angefragt, dass es beabsichtigt sei, weitere sogenannte „Stolpersteine“ zu legen.
Stolpersteine sind Gedenksteine, die an die Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Sie werden in der Regel vor deren letzten frei gewählten Wohnorten, vor den jeweiligen Häusern, in das Gehwegpflaster eingelassen. Da bereits Stolpersteine in Meudt gelegt wurden, wird die Ortsgemeinde einer weiteren Verlegung von Stolpersteinen nicht im Wege stehen.
Nachdem wir sodann um 12:00 Uhr das Mittagessen eingenommen haben, begaben wir uns um ca. 13:30 Uhr zum jüdischen Friedhof in Meudt.
Dort fand der offizielle Teil der Gedenkveranstaltung statt. An dieser Gedenkveranstaltung haben die jüdischen Nachfahren, Frau Pfarrerin Meissner aus Wallmerod, Herr Pfarrer Vogt aus Montabaur, Herr Rabbi James Williams (Israel), Frau Beatrice Falckenstein und Herr Bert Woudstra aktiv teilgenommen. Die musikalische Begleitung haben Herr Marc Leonardi und Herr Jörg Stäcker übernommen. Nach der Kranzniederlegung begaben wir uns zunächst zum Kriegerdenkmal des ersten Weltkrieges und im Anschluss zum Denkmal der jüdischen Synagoge, um dort noch einmal innezuhalten.
Zum Abschluss wurde für das leibliche Wohl aller mit Kaffee und Kuchen gesorgt.
Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen Mitwirkenden bedanken, die dazu beigetragen haben, dass dieser Gedenktag erfolgreich begangen werden konnte.
Es grüßt Sie herzlich
Joachim Gläser
Ortsbürgermeister
Meudt / Remembrance Day 2024
Dear fellow citizens,
On November 17, 2024, we observed Remembrance Day together with the descendants of the Jewish families from Meudt. Approximately 70 descendants traveled from all over the world to commemorate the victims of war and tyranny on this day.
The day began with a cozy breakfast starting at 9:00 a.m. Guests started arriving around 9:15 a.m.
For many, the day was meant to feel like a large family reunion. The eldest among the descendants present was Mr. Bert Woudstra, who is also one of the few remaining eyewitnesses of that time.
Throughout the day, I had many engaging conversations with the descendants.
In one of these conversations, Professor Felice J. Dublon shared with me her intention to establish a scholarship for young athletes from Meudt. This scholarship will provide an annual sum of $1,000.
This initiative reflects the deep connection the Jewish descendants of Meudt feel for our town and its people.
Applications for this scholarship can be submitted informally in advance to the local municipality by young athletes from Meudt. I will work with Professor Dublon to develop a system for awarding the scholarship.
Additionally, the descendants expressed their intention to lay more “Stolpersteine” (stumbling stones).
Stolpersteine are memorial stones that commemorate individuals persecuted, deported, and murdered during the Nazi era. These stones are usually placed in the pavement in front of the victims’ last freely chosen residences. As Stolpersteine have already been laid in Meudt, the local municipality will not oppose further installations.
After having lunch at 12:00 p.m., we proceeded to the Jewish cemetery in Meudt around 1:30 p.m.
There, the official part of the commemoration took place. Jewish descendants, Pastor Meissner from Wallmerod, Pastor Vogt from Montabaur, Rabbi James Williams (Israel), Ms. Beatrice Falckenstein, and Mr. Bert Woudstra actively participated in the ceremony. The musical accompaniment was provided by Mr. Marc Leonardi and Mr. Jörg Stäcker.
Following the laying of wreaths, we visited the World War I memorial and then the Jewish synagogue memorial, where we paused for reflection.
To conclude the day, coffee and cake were served to ensure everyone’s comfort.
I would like to take this opportunity to once again thank everyone who contributed to making this day of remembrance a meaningful and successful event.