Geschichte von Meudt
Mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1097 als muda beziehungsweise muede gehört der Ort zu den ältesten Siedlungen im Westerwald. Auf Grund des alten Namens muda oder muede ist davon auszugehen, dass der Ort jedoch älter ist. Muda weist auf eine alte Zollstelle hin. Eine Beschreibung des Zehntbezirks Humbach von 931 nennt Meudt zwar nicht, legt aber nahe, dass die Siedlung bereits damals den Mittelpunkt einer Grundherrschaft war, die zum Niederlahngau gehörte. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Herrschaft unter anderem zu den Pfalzgrafen und an das Haus Isenburg.
Die Gerichtshoheit, die die Rechte der Grundherren spürbar einengte, ging im 13. Jahrhundert allerdings an die Grafen von Diez. Diese schlossen das Kirchspiel Meudt mit den benachbarten Kirchspielen Nentershausen, Hundsangen und Salz zu einem Verbund zusammen, der über die folgenden Jahrhunderte meist unter einer einheitlichen Gerichtsherrschaft bleiben sollte. Das Kirchspiel, das zugleich auch Verwaltungsfunktionen hatte, umfasste die Orte Eisen, Dahlen, Langwiesen, Goldhausen, Ruppach, Zehnhausen, Ehringhausen, Niederahr, Mittelahr, Oberahr, Ettinghausen, Sainerholz, Weidenhahn, Ewighausen, Dühringen, Niedersayn, Blaumhöfen, Obersayn, Arnshöfen und Kuhnhöfen sowie die heutigen Wüstungen Willingen, Kolersdorf, Altenfeld und Langenseyn. Die Gerichtsherrschaft kam 1564 von der Diez an Kurtrier, das in den folgenden Jahrhunderten auch zunehmend seine Grundherrschaft konsolidierte. 1806 ging der Ort an das Herzogtum Nassau. In Nassau bestand 1809 bis 1831 das Amt Meudt, später Amt Wallmerod.
Die Kirche St. Peter wird 1211 erstmals genannt. 1911 wurde sie durch einen Neubau ersetzt. Die Kapelle St. Gangolf bestand spätestens 1409.
Die Synagoge von Meudt wurde während der Novemberpogrome 1938 zerstört. Alleine 1942 wurden 23 jüdische Einwohner verschleppt und ermordet.
Am 1. Januar 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ehringhausen nach Meudt eingemeindet. Die heutige Gemeinde wurde am 7. Juni 1969 aus den Gemeinden Meudt, Dahlen und Eisen neu gebildet.
Eisen wird 1097 als Bisena erstmals erwähnt. Von 1257 bis 1389 ist eine niederadlige Familie nachweisbar, die sich nach dem Ort benannte. Im 19. Jahrhundert wird eine Ölmühle in der Gemarkung erwähnt.
Dahlen wird erstmals 1346 erwähnt. 1913 erhielt der Ort die Failialkapelle Matris dolorosae. Eine örtliche niederadlige Familie ist von 1346 bis 1364 genannt.
Ehringhausen wird möglicherweise 1352 erstmals genannt, sicher aber 1383.
An der Grenze zwischen Eisen und dem benachbarten Kirchspiel Salz wird 1428 der Ort Willingen erwähnt, der aber schon vor 1525 wüst gefallen sein muss. Die 1525 erwähnte Siedlung Kolersdorf lässt sich heute nicht mehr fassen, muss aber in der Gemarkung Meudt gelegen haben und 1584 bereits wüst gewesen sein.